Warum ist es besser, Monoethanolamin (MEA) in einer Haarfarbe zu verwenden als Ammoniak?

Mit der Antwort auf diese Frage möchten wir speziell Friseurinnen und Friseure sensibilisieren und erklären warum es Sinn macht mit einer ammoniakfreien Haarfarbe zu färben.

Was ist Monoethanolamin (MEA)?

Monoethanolamin (MEA) ist eine stabile alkalische Flüssigkeit mit größeren Molekülen als Ammoniak und gibt beim Verrühren, Auftragen oder während der Einwirkzeit der Haarfarbe KEINE Gase in die Atemluft ab. Im Vergleich dazu gibt Ammoniak sehr wohl Gase in die Atemluft ab.

Ist Ammoniak gefährlich?

Ammoniak-Gas kann sich im Wasser auflösen und sich in Ammoniumhydroxid umwandeln welches hoch ätzend ist. Dieser Effekt kann auf der Haut, in den Augen und in den Lungen eintreten, wenn größere Mengen Gas freigesetzt werden. [1]

Die europäischen Länder gehen mit dieser Thematik sehr unterschiedlich um. Zum Beispiel erlaubt Dänemark das Mischen von ammoniakhaltigen Farben nur in einem separatem Raum und dieser muss zudem noch mit einer Abluftanlage ausgestattet sein.

Symptome

Die Symptome in Verbindung mit Ammoniak-Konzentrationen sind folgende[1]:

  • 0.6ppm- 53ppm: Geruchsschwelle
  • 25ppm - 50ppm: Irritation der Augen und der Schleimhaut, welche für einige Stunden anhält
  • 100ppm – 150ppm: sofortige Irritation des Rachens, welche max. 1 Stunde anhält

Sowohl die Konzentration als auch die Häufigkeit eines Kontakts mit Ammoniak ist somit maßgeblich.

Falsche Vorurteile zu Monoethanolamin

Das Argument „Monoethanolamin wird noch nicht lange genug genutzt um es als sicher einzustufen“ ist nicht richtig - es wird bereits seit 30 Jahren in Haarfarben verwendet.

Hartnäckig hält sich ebenso das Gerücht, dass sich Ammoniak aus dem Haar besser auswäscht als Monoethanolamin. Dafür gibt es jedoch keine Beweise.

Ölsäure zur Neutralisation

Falls die Haarfarbe seitens des Friseurs einmal wirklich nicht gründlich ausgewaschen wurde, benutzt Organic Colour Systems zudem Ölsäure um das Monoethanolamin zu neutralisieren. Diesen Sicherheitsaspekt gibt es bei Ammoniak nicht. Wenn der Friseur hier einen Fehler macht dann bleibt dieser mit den Konsequenzen einer möglichen sog. „schleichenden Oxydation“ bestehen.

Zusammengefasst: Darum ist Monoethanolamin (MEA) besser als Ammoniak

Damit wir uns richtig verstehen. Ein Endverbraucher, der sich alle 6 Wochen mit einer ammoniakhaltigen Haarfarbe die Haare färbt, wird mit keinen körperlichen Konsequenzen rechnen müssen.

Und natürlich kann der Friseur seine Kunden die Haare mit einer ammoniakhaltigen Haarfarbe über Jahrzehnte färben ohne unmittelbar selbst körperliche Schäden zu bemerken. Das kann man aber auch nur deshalb, weil meistens die gesundheitlichen Konsequenzen erst im höheren Alter in Erscheinung treten.

Und deshalb - wenn ich doch jetzt weiß, dass es besser ist Haare ohne Ammoniak zu färben, warum sollte ich dann ein gesundheitliches Risiko eingehen?

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Quellen

  1. MSDS sheet from Airgas Inc.
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